klassisch oder modern - stirbt die monogame beziehung aus?
in den letzten tagen häufen sich in den medien die berichte über das angebliche aussterben der monogamen beziehung. also der klassischen beziehung zwischen einem mann und einer frau*, verheiratet oder nicht, mit oder ohne kindern.*ich weiß jetzt nicht, ob auch gleichgeschlechtliche paare gemeint sind
begründungen für diese annahme sind zum beispiel:
- wir leben alle länger (statistisch gesehen)
- wir sind des öfteren räumlich o. zeitlich getrennt, zb durch den beruf
- frauen sind i. d. r. erwerbstätig - brauchen keinen ernährer mehr
- wir "müssen" nicht mehr heiraten, um sex haben zu können
- alleinerziehenden haftet kaum noch ein makel an
usw.
viele beziehungen sind im gegensatz zu früher nicht mehr auf ein "bis das der tod uns scheidet" angelegt, sondern eher kurz bis mittelfristig. man trennt sich schneller, die scheidungsraten** sprechen für sich.
** interessanterweise nehmen die scheidungen/ trennungen mit datum der silberhochzeit zu. es macht auf mich den eindruck, nach 25 jahren beziehung und familie einen "dienstleistungsvertrag" kündigen zu wollen und noch einmal eine chance zu suchen. da muss nicht zwingend eine neue liebe der grund sein.
der natürlicherweise aufkommenden sexuellen langeweile in einer langandauernden partnerschaft können wir heute durch die aufgeweichten gesellschaftlichen normen eher entgegenwirken.
paare, bei denen das kribbeln einzuschlafen droht, sind heutzutage offener und bereiter über mögliche alternativen nachzudenken oder professionellen rat zu suchen, was wiederum für den wunsch nach fortsetzung der beziehung spricht.
meine frage: stirbt nach dem klassischen "vater-mutter-kind" familienmuster auch die monogame zweierbeziehung aus? ich bin gespannt, wie ihr diese entwicklung einschätzt..